Tresor Sicherheitsstufen

Tresor Sicherheitsstufen

02. September 2024 / Andreas Kirchner

Welche Tresor Sicherheitstufen gibt es?

Der Tresor ist eine sehr beliebte und bewährte Methode, Wertgegenstände zu Hause geschützt vor den Einbrechern und sicher aufzubewahren. Bei der Anschaffung eines Tresors bestimmen unterschiedliche Sicherheitsstufen den Widerstand und den Schutz vor widerrechtlichen Zugriffen. Von daher wollen wir uns die Tresor Sicherheitsstufen genauer ansehen.

Was bedeuten die Tresor Sicherheitsstufen?

Sie haben die Möglichkeit, die Sicherheitsstufen offiziell ab zu fragen. Vorab sollten Sie einen Blick auf die Anforderungen der jeweiligen Schutzstufen werfen. Denn nur so haben Sie die Möglichkeit, sich für den passenden Tresor zu entscheiden. Es gibt in Europa und auf der ganzen Welt feste Sicherheitsstufen für die Tresore. Die Zertifizierungen haben entweder der VdS unter dem Kürzel 2450 vorgenommen oder der ECB-S.

Der Ausgangspunkt bildet die Bestimmung der europäischen Norm EN1143-1. Sie geben vor, welchen gesetzlichen Rahmen die Hersteller einhalten, wenn sie einen Tresor herstellen. Auf der jeweiligen Sicherheitsstufe geprüft und festgelegt sind die Feuerfestigkeit und der Einbruchsschutz der Tresore. Der Vorteil: Jeder Hersteller muss sich zur Erreichung einer bestimmten Tresor Sicherheitsstufe genau an diese Vorgaben halten. Das gibt den Endkunden und Verbrauchern eine bessere Kontrolle und eine objektive Vergleichsmöglichkeit an die Hand.

Wie bekommen die Tresore die Sicherheitsstufe?

Nach den EN Normen werden die Tresore typgeprüft, damit lässt sich eine harmonische und gleichbleibende Qualität gewährleisten. So unterliegen die Hersteller in allen Prozessen regelmäßigen Kontrollen, die sie bestehen müssen, um die Sicherheitsstufe zu erreichen. Sie erkennen diese Schränke ganz einfach an dem VdS Label oder an dem ECB-S Label. Dieses Label befindet sich auf der Rückwand oder auf der Innentür eines Tresors. Sie können es im Onlineshop bereits in der Produktbeschreibung sehen.

Alle Sicherheitsstufen der Tresore auf einen Blick:

  • Sicherheitsstufe A: Diese Tresore versprechen einen leichten mechanischen Schutz. Sie können einfachen Einbruchswerkzeugen Widerstand leisten. Auf dieser Stufe ist noch kein Brandschutz gegeben. Privat erreichen die Tresore eine Versicherungssumme von 2.500 €. Dieser Betrag deckt sich mit der gewerblichen Absicherung.
  • Sicherheitsstufe B: Auf dieser Stufe sind die Tresore gegen leichte mechanische Beanspruchung und Einbruchswerkzeug geschützt und gegen Brände. Aus diesem Grund erreichen Sie bei einem Mindestgewicht von 200 kg eine Versicherungssumme von 40.000 €. Im gewerblichen Maße gelten 300 kg als Voraussetzung für eine Versicherungssumme von 10.000 €.
  • Sicherheitsstufe S1 und S2: Nach den Vorgaben der EN14450 schützt der Tresor mechanisch gegen Einbruchswerkzeuge. Er hat einen Verankerungstest für freistehende Schränke bestanden und hält leichten Bränden Widerstand. Das gilt auch für die Sicherheitsstufe S2, im Vergleich zur Sicherheitsstufe S1 erreicht sie eine höhere private Versicherungssumme in Höhe von 20.000 €. Für den gewerblichen Einsatz sind diese beiden Sicherheitsklassen der Tresore nicht geeignet.
  • Widerstandsgrad 0: Nach den Vorgaben der EN1143-1 erreicht ein Tresor den Widerstandsgrad 0, wenn er über einen TÜV geprüften Einbruchsschutz verfügt. Das betrifft mechanische wie auch thermische Angriffe. Diese Widerstandsklassen sind sicherheitsüberprüft und erreichen im privaten Rahmen einer Versicherungssumme von 40.000 € und im gewerblichen Bereich wiederum 10.000 €.
  • Widerstandsklasse 1: Hierbei handelt es sich um geprüfte Tresore gegen Angriffe mit mechanischen und thermisch wirkenden Einbruchswerkzeugen und eine Versicherungssumme von 65.000 € für privat und 20.000 € für gewerblich. Der Hauptunterschied entfällt auf die unterschiedlich hohe Versicherungssumme.
  • Widerstandsklasse 2: In diesem Bereich widerstehen die Tresore Angriffe mit Werkzeugen der 50/80 RU und erreichen eine maximale Versicherungssumme im privaten Rahmen in Höhe von 100.000 € und im gewerblichen Bereich von 50.000 €.
  • Widerstandsklasse 3: In dieser Klasse steigen die Beanspruchungen, denn hier kommen Werkzeuge von 80/120 RO zum Einsatz. Deshalb erreichen diese Tresore einen Versicherungsschutz von 200.000 Euro für den privaten Bereich und von 100.000 Euro für den gewerblichen Bereich.
  • Widerstandsklasse 4: Die Beanspruchung steigt weiter, was den Einbruchsschutz gegenüber Werkzeugen angeht. So erreichen diese Tresore einen umfassenden Versicherungsschutz von 400.000 € für privat und 150.000 € für gewerblich.
  • Widerstandsklasse 5: Einen der höchsten Widerstandsklassen ist die fünfte Stufe. Auf diesem Niveau lässt sich der private Versicherungsschutz mit einem Sachversicherer individuell festlegen. Gewerblich erreichen diese Tresore einen Versicherungsschutz in Höhe von 250.000 €.

Neben den Widerstandsgrad gibt es bei den Sicherheitsstufen auch noch die Sicherheitsstufe S 60 P für den geprüften Feuerschutz im Innenraum und die S 60 DS für den Feuerschutz im Hinblick auf eine 60-minütige Planungszeit. Maximalen Schutz bieten die Tresore der Sicherheitsstufe S 120 DS, denn diese halten eine 120-minütige Brandzeit aus sowie eine Temperatur im Innenraum von 50 °C bei einer Luftfeuchtigkeit von maximal 85°.

Die Vorgaben und Typenprüfungen der Tresore und Sicherheitsschränke

Die oben genannten Informationen beziehen sich auf die Vorgaben des VdS. Diesen Vorgaben ist die Verbindlichkeit für die Versicherung zu entnehmen. Im Einzelfall sollten Sie mit Ihrer eigenen Versicherung abklären, wie hoch die einzelne Versicherungssumme für die Wertgegenstände ist. Die Zertifizierung und Typprüfung erfolgt nach Dokument und unterschiedlichen Nummern. So werden zum Beispiel die Sicherheitsschränke normiert und geprüft nach den Vorgaben der EN 14450 und die Wertschutzschränke nach den Vorgaben der EN 1143-1.

Die Fremdkontrolle der Qualität der Tresore und Sicherheitsschränke erfolgt, um festzustellen ob die zugesicherten Eigenschaften wirklich der Realität entsprechen. Damit sollen also objektive und außenstehende Gremien sicherstellen, dass die einzelnen Produkte die in Serie herausgehen den Wertvorstellungen gerecht werden.

Aus diesem Grund werden alle Wertschutzschränke nach den Vorgaben der EN 1143-1 einer Typenprüfung unterzogen. Dabei wird ein fingierter Volldurchbruch oder Teildurchbruch vorgenommen. Gleichzeitig haben diese Schränke einen Verankerungstest mit einem Gewicht und einer Belastung von bis zu 1.000 kg auszuhalten.

Wie Sie die Kennzeichnung der Tresore richtig lesen

Wenn Sie sich also für den passenden Tresor entscheiden, müssen Sie das Typenschild an den Schränken richtig lesen. Die Kennzeichnung der Wertbehältnisse ist nämlich nach normierten Regeln vorgenommen. So sehen Sie in der Beschreibung der Zertifizierung den Sicherheitsgrad, das Gewicht, das Jahr der Herstellung ebenso wie die fortlaufende Nominierung, die durch die ECB-S vorgenommen wurde. Diese Wertbehältnisse sollen durch ein Hochsicherheitsschloss eine möglichst hohen Widerstand gegenüber Eingriffen bieten.

Im Grunde genommen ist es ratsam, einen Tresor zu kaufen, der dem Höchstmaß der Sicherheitsklasse entspricht und damit Einbrecher und Fremde vor gehörige Probleme stellt. Grundsätzlich sollten sie Wertgegenstände zu Hause niemals frei herumliegen lassen. Sie sind eine offene Einladung für Einbrecher. Europaweit gibt es sehr solide und sichere Tresore, die mühelos die Anforderungen der einzelnen Widerstandsklassen entsprechen und sich nicht öffnen lassen.

Andreas Kirchner
Andreas Kirchner ist Herausgeber des Magazins ratgeber-sicherheit.info. Auf unserer Seite stellen wir Ihnen alle relevaten Themen rund um die Sicherheit im Haus, Ihres Kindes, während der Reisen und vielen weiteren Themen vor.

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