Die Haustür richtig absichern

Die Haustür richtig absichern

14. November 2024 / Andreas Kirchner

Wir erklären wie Sie Ihre Haustür richtig absichern

Sich in den eigenen vier Wänden sicher zu fühlen, ist das A und O. Deshalb sollten Sie auf einen guten Einbruchsschutz setzen. Welche Möglichkeiten Sie haben, die Haustür sicherer zu gestalten und den entsprechenden Einbruchsschutz nachzurüsten und was Sie diesbezüglich beachten sollten, darauf gehen wir in diesem Ratgeber ein.

Sie sind Mieter? Das Sollten Sie beachten

Als Vermieter oder Hauseigentümer können Sie den gewünschten Sicherheitsschutz jederzeit problemlos installieren. Dies gilt jedoch nicht, wenn Sie Mieter einer Wohnung sind. In diesem Fall ist – jedenfalls bei dauerhaften baulichen Veränderungen – zunächst der Vermieter um Erlaubnis zu fragen.

Für Veränderungen, die sich ohne großen Aufwand wieder rückgängig machen lassen, benötigen Sie keine Genehmigung. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn Sie das Türschloss austauschen möchten. Möchten Sie jedoch einen Türspion einbauen lassen, obwohl bisher keiner vorhanden ist, handelt es sich um eine bauliche Veränderung, denn es muss ein Loch in die Tür gemacht werden. Sie benötigen daher eine schriftliche Genehmigung.

Wichtig ist zudem, dass Sie alle Veränderungen bei Ihrem Auszug wieder rückgängig machen müssen, es sei denn, Sie haben mit dem Vermieter eine andere Vereinbarung getroffen.

Einbruchsschutz an der Haustür nachrüsten – das ist möglich:

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um eine Haustür mit der entsprechenden Sicherheitstechnik nachzurüsten.

Wir möchten Ihnen nachfolgend einige einfache Maßnahmen vorstellen:

  • Schließzylinder

Als Schließzylinder bezeichnet man den Teil, in welchen der Schlüssel gesteckt wird.

Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Schließzylinder genormt ist, und zwar nach DIN 18252 oder DIN EN 1303.

Schließzylinder werden in verschiedenen Angriffswiderstandsklassen angeboten. Das bedeutet, je höher die Klasse, desto hochwertiger das Schloss. Die Klasse 2 ist somit deutlich besser als die Klasse 1.

Auch die Zertifizierung „VdS“ (Vertrauen durch Sicherheit) sollte beachtet werden.

  • Einsteckschloss

Das Einsteckschloss ist ein Schloss, welches aus einem Riegel und einer Falle besteht. Es ist bei dieser Art Schloss nicht möglich, die Tür mit der Klinge zu öffnen, wenn sie verschlossen ist.

  • Schließblech

Die Aussparungen für Falle und Riegel des Einsteckschlosses werden durch das Schließblech verdeckt, welches sich gut sichtbar am Türrahmen befindet.

  • Schutzbeschlag

Damit das Schloss und der Schließzylinder nicht manipuliert werden können, wird der Schutzbeschlag verwendet. Damit das Schloss nicht herausgezogen werden kann, wird der Schutzbeschlag durch das Türblatt hindurch gesichert und verschraubt. Ein Schutzbeschlag sollte der DIN 18257 unterliegen

Gerade bei älteren Haustüren kann es sein, dass diese nicht mit den entsprechenden oben genannten Elementen ausgestattet sind oder dass die Qualität minderwertig ist. Deshalb kann es sich lohnen, diese Elemente auszutauschen.

Wichtig:

Um die größtmögliche Sicherheit zu erhalten und vom gewünschten Schutz zu profitieren, sollten Sie den Einbau der nachzurüstenden Teile von einem Experten durchführen lassen.

Die Nachrüstung eines mechanischen Einbruchsschutzes bietet vor allem deshalb mehr Sicherheit, weil es sehr lange dauert, diese Schlösser zu knacken. Doch Einbrecher haben keine Zeit. Außerdem verursacht das Knacken dieser Schlösser Lärm, ein Faktor, der Einbrecher ebenfalls abschrecken wird.

Der Einbau eines zusätzlichen Schlosses

Zusätzlich zu den neuen Sicherheitsmaßnahmen können Sie ein weiteres Schloss installieren, welches den vorhandenen Mechanismus ergänzt. Am besten verwenden Sie hierfür ein Schloss mit einem sogenannten Sperrbügel, welches einer hohen Belastung standhält. Ein solches Schloss wird sowohl auf dem Türblatt als auch auf der Zarge montiert.

Das Panzierriegelschloss

Eine sehr gute Möglichkeit ist die Installation eines Panzerriegels. Dieser geht über die gesamte Türbreite und bietet hierdurch einen besonders hohen Schutz. Das Schloss öffnet sich, indem der Schließzylinder der Haustier geöffnet wird.

Diese Sicherungsmaßnahme kann sehr einfach installiert werden und eignet sich daher für fast alle Türen zur nachträglichen Installation. Wenn die Tür selbst wenig stabil ist, sollten Sie zur größeren Sicherheit am besten zwei Panzerriegelschlösser verwenden.

Sonderfall Altbautüren – Das Türstangenschloss

Wenn Sie eine Altbautür besitzen, ist die beste nachträgliche Sicherheitsmaßnahme die Installation eines Türstangenschlosses. Dieses wird mit zwei bzw. drei Punkten gesichert.

Haustüren mit Glaseinsätzen effektiv schützen

Haustüren mit Glaseinsatz stellen eine besondere Hürde bei der Einbruchsicherung dar. Schließlich liegt es nahe, dass sich Einbrecher zuerst am Glas versuchen, auch wenn dies möglicherweise mit Lärm verbunden ist.

Doch Haustüren mit Glaseinsätzen können ebenfalls problemlos gesichert werden, und zwar mit entsprechenden Sicherheitsfolien, die auf das Glas aufgeklebt werden. Wichtig ist, dass die Folie auf der Innenseite der Tür angebracht wird.

Durch diese Schutzfolie können selbst einfach verglaste Türen nur noch schwer eingeschlagen werden.

Achtung:

Verwenden Sie ausschließlich Folien die nach DIN EN 356 zertifiziert sind und eine Prüfung mit P2A durchlaufen haben.

Nachträgliche Sicherung der Bandseite der Haustür

Als Bandseite bezeichnet man die Seite der Tür, auf der Sie bei geschlossenem Zustand der Tür die Bänder sehen können. Die andere Seite der Tür wird als Schlossseite bezeichnet.

Um die Bandseite der Haustür nachträglich zu schützen, können Sie eine sogenannte Scharniersicherung verwenden. Dies bedeutet, dass sowohl die Bänder als auch die Scharniere überdeckt und hierdurch optimal gesichert werden.

Achten Sie auf die Verwendung einer Sicherung nach DIN 18104 sowie einer Anerkennung durch die VdS.

Wichtig:

Eine Tür, die mit einer solchen Sicherung ausgestattet ist, lässt sich nicht mehr vollständig öffnen. Der Öffnungswinkel liegt dann in der Regel bei ca. 90 Grad.

Einbau eines Türspions

Wenn Ihnen die Haustür keine Sicht nach draußen bietet und sich in direkter Nähe auch kein Fenster befindet, empfiehlt sich der Einbau eines Türspions. Dieses Guckloch wird in das Türblatt installiert, sodass Sie hindurchschauen können, um zu sehen, wer vor der Tür steht.

Alternativ besteht auch die Möglichkeit, eine Klingelanlage mit Kamera oder eine Überwachungskamera zu installieren.

Kann ich mir den zusätzlichen Schutz überhaupt leisten?

Ja, entsprechende Sicherungsmaßnahmen sind teuer und Sie fragen sich daher möglicherweise völlig zu Recht, ob Sie sich das überhaupt leisten können. Die gute Nachricht ist jedoch, dass die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) derartige Maßnahmen fördert, da es sich dabei um anerkannte Modernisierungsmaßnahmen handelt.

Diesbezüglich sollten Sie jedoch Folgendes beachten:

  • der Antrag muss vor Beginn der Nachrüstung gestellt werden
  • der Antrag kann online eingereicht werden
  • die Arbeiten müssen durch einen Fachmann durchgeführt werden

Tipp:

Erkundigen Sie sich auch über mögliche Förderungsmaßnahmen des Bundeslandes, in dem Sie leben. Einige Bundesländer fördern den nachträglichen Einbau von Sicherheitstechnik im Bereich der Haustüren ebenfalls.

Andreas Kirchner
Andreas Kirchner ist Herausgeber des Magazins ratgeber-sicherheit.info. Auf unserer Seite stellen wir Ihnen alle relevaten Themen rund um die Sicherheit im Haus, Ihres Kindes, während der Reisen und vielen weiteren Themen vor.

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